MASSIVER HAUSBAU MIT ZIEGEL
Starke Argumente für den natürlichen Baustoff Ziegel
Die Weichen für Wohnkomfort und Energieeffizienz werden bereits beim Planen Ihres Einfamilienhauses oder Bauprojekts gestellt. Die Wahl des Baustoffes und der geeigneten Wandstärke sind dabei entscheidende Kriterien. Das Ziegelmauerwerk garantiert mit seiner Summe an guten Eigenschaften den höchsten Wohnwert und niedrige Energiekosten - ein Leben lang.
Je größer der Ziegelanteil im Bau und je dicker die Ziegelwand, desto besser kommen die natürlichen, regulierenden Eigenschaften des Ziegels zur Geltung. Mit Mineralwollflocken gefüllte Ziegel verbessern nachweislich alle positiven Mauerwerkseigenschaften noch zusätzlich.
Vorteile der Ziegelbauweise
Profitieren auch Sie von den hervorrangenden Eigenschaften des Baustoffs Ziegel!
Wärmeschutz
Die hohen Wärmedämmwerte von Ziegeln sorgen für geringe Heizkosten ein Leben lang. Sie benötigen keinen zusätzlichen Vollwärmeschutz! Die mit Mineralwollflocken gefüllten Vollwertziegel, ab einen U-Wert von 0,12 unverputzt, sind besonders langlebig und energieeffizient. Für eine energiesparende Außenhülle ist der U-Wert (Wärmedämmwert) der Bauteile entscheidend.
Ziegelwände haben eine hohe Masse und damit die Fähigkeit, sehr gut Wärme zu speichern. Sie garantieren:
- warme Atmosphäre im Winter und geringe Heizkosten
- kühle Raumluft im Sommer, ganz ohne Klimaanlage
- eine wärmebrückenoptimierte, energieeffiziente Gebäudehülle
Schallkomfort
Massive Ziegelmauern stehen für Geborgenheit, angenehme Wohnatmosphäre und ruhiges Wohnen. Ein guter Schallschutz bewahrt für Belästigungen durch Außen- und Innenlärm.
Der Ziegel bietet dafür praktische Lösungen, die dem steigenden Bedürfnis nach Ruhe und Wohnqualität optimal Rechnung tragen. Durch sein Gewicht erfüllt er schon bei üblichen Wandstärken hohe Anforderungen. Die Füllung mit Mineralwollflocken sorgt für zusätzliche Schalldämmung und wirkt sich positiv auf die Raumakustik aus.
Brandschutz
EDER Ziegel gehen für Sie durchs Feuer. Ziegel brennen nicht und entwickeln keine schädlichen Dämpfe. Ziegel senken die Schadenswahrscheinlichkeit und deren Folgen. Ihre Versicherung honoriert die Verwendung eines massiven Baustoffes durch geringere Prämien.
Die stabile Bausubstanz aus nicht brennbaren und gegen Wasser unempfindlichen Ziegeln hält auch außergewöhnlichen Beanspruchungen stand und kann nach einem Schadensfall wieder hergestellt werden.
Natürlicher Baustoff
Feuer, Wasser, Luft und Erde - die vier Elemente unseres Seins - bilden die Grundlage für den Baustoff Ziegel. EDER Ziegel werden rein aus den natürlichen Rohstoffen Lehm und Ton der besten heimischen Abbaugebiete hergestellt. Sie werden unter Nutzung der modernsten Technik nachhaltig und umweltverträglich produziert und stehen für kurze Transportwege.
Ziegel sind diffusionsoffen und besitzen die mit Abstand geringste Dauerfeuchtigkeit aller Wandbaustoffe. Die natürliche Feuchtigkeitsregulierung und atmungsaktive Struktur der Ziegelwände garantieren einen hohen Wohnwert und ein ideales Raumklima.
Sicherheit
Massiv gebaute Häuser leben viele Generationen lang und sind eine beständige Immobilienwertanlage. Die solide Baukonstruktion und langanhaltende Bauqualität erfordern nur einen geringen Wartungsaufwand. Ziegelhäuser lassen sich flexibel den sich ändernde Lebenssituationen anpassen, geben Sicherheit und Geborgenheit.
Hohe Ausführungssicherheit
Das einschalige Ziegelmauerwerk ist schnell und einfach in nur einem Arbeitsgang errichtet. Es sind alle Systemziegel für ein normgerechtes Mauerwerk erhältlich. Aufwändige Schneidearbeiten sind auf ein Minimum reduziert. Auch bei Stemmarbeiten, wie für Installationsschächte, bleibt bei dicken Ziegelwänden noch eine ausreichende Mauerwerkstiefe bestehen.
Flexibilität
Die Flexibilität der Ziegelbauweise eröffnet ein unendlich großes Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten beim Grundriss und ermöglicht auch nachträgliche Um- und Zubauten. Ein Ziegelhaus hat viele Gesichter und spiegelt die Individualität seiner BewohnerInnen wider.
Kurze Bauzeit
EDER Planziegel werden nach dem Brennvorgang auf der Ober- und Unterseite hunderstel-millimeter-genau plangeschliffen. Die Ziegel sind schnell gesetzt und passen perfekt aneinander. Der Mörtelverbrauch sinkt um ca. 90 % gegenüber herkömmlichen Mauerwerk und Ihr Rohbau ist im Handumdrehen bezugsfertig. Sie senken die Bauzeit und die Baukosten.
Produktion
Bis aus dem abgebauten Ton ein exakt geschliffener Planziegel entsteht, sind viele Schritte notwendig. EDER Ziegel sind High-Tech Produkte, deren Herstellung modernste Technik, Erfahrung und Kompetenz erfordert.
Rohstoff Abbau
Ziegel werden aus den natürlichen Rohstoffen Lehm und Ton hergestellt. Unsere Abbaugebiete befinden sich direkt neben unseren Werken in Peuerbach und Weibern. Die Zusammensetzung, Beschaffenheit und Qualität der Rohstoffe sind entscheidend für die höchsten qualitativen Ansprüche an EDER Ziegel.
Auf jedem Abbaufeld wird rund zwei bis drei Wochen pro Jahr gebaggert. Das Rohmaterial „rastet“ dann witterungsgeschützt auf Halde im jeweiligen Werk mindestens drei Monate lang.
Je nach Größe des Vorkommens kann auf einem Abbaufeld rund 10 bis 15 Jahre geerntet werden. Im Anschluss daran wird das Gebiet in Zusammenarbeit mit Natur- und Wasserschutz renaturalisiert und rekultiviert. Die Fläche ist dann wieder landwirtschaftlich nutzbar oder es entsteht ein neuer geschützter Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Aufbereitung
Die sorgfältige Aufbereitung und Mischung des Rohmaterials ist eine wesentliche Voraussetzung für die hervorragenden Eigenschaften und die Qualität unserer Ziegel.
Das grobe Material aus der Abbaugrube wird nach ausreichendem Ablagern auf Förderbändern zur Zerkleinerung transportiert. Im Kollergang laufen zwei tonnenschwere Stahlwalzen im Kreis und zerkleinern das Material im ersten Schritt. In den darauffolgenden Walzwerken wird das Rohmaterial immer mehr zerkleinert und zermahlen, bis es die optimale Korngröße von < 0,9 mm erreicht hat und damit eine homogen aufbereitete Masse zur Ziegelproduktion entsteht.
Anschließend wird der Rohstoff zur Zwischenlagerung, in das "Sumpfhaus" transportiert, wo er noch einmal zur gleichmäßigen Durchfeuchtung und Homogenisierung rastet. Über Förderbandtechnik gelangt das so abgelagerte und gut durchmischte, feuchte Rohmaterial dann zur Formgebung.
Presse
Die Formgebung des Ziegels erfolgt durch Strangpressen mit entsprechenden Mundstücken und nachgeschaltetem Abschneider.
Am Eingang des Pressenaggregates wird die Lehmmasse noch ein letztes Mal durchgeknetet und in eine Vakuumkammer gepresst. Hier wird den Tonschnitzeln die Luft entzogen. Eine Pressenschnecke verdichtet die Masse und presst sie mit hohem Druck durch ein Stahlmundstück, das dem Ziegel sein entsprechendes Lochbild und die äußere Form gibt. So kommen die Löcher in den Ziegel!
Der Rohling wird danach mit einem Werksstempel versehen und vom elektronisch gesteuerten Abschneider in die richtige Höhe geschnitten.
Trockner
Im Trockner werden die Rohlinge von warmer Luft durchströmt. Hier wird ihnen das Anmachwasser entzogen und der Rohling schwindet um ca. 3-4 %.
Im Einfahrtsbereich hat es eine Temperatur von ca. 40° C und eine Luftfeuchtigkeit von fast 100 %. Im Ausfahrtsbereich haben die Ziegel eine Temperatur von 90° C und eine Restfeuchte von nur ca. 0,5 %. Der Tunneltrockner arbeitet vollautomatisch und wird durch die Abwärme des Tunnelofens betrieben.
Schleifen
In Peuerbach werden die Planziegel nach dem Trocken millimetergenau plangeschliffen und erhalten so eine exakte, glatte Oberfläche. Die eigens entwickelte Videoüberwachung und computergesteuerte Maßkontrolle sorgen für eine maximale Qualität der Ziegel. Exakte Abmessungen und die glatten Oberflächen ermöglichen eine einfache und schnelle Verarbeitung mit Planziegelmörtel und optimieren die Wärmedämmung der fertigen Wand.
Nach dem Schleifen werden die Formlinge mit einer Setzmaschine auf den Ofenwagen gestapelt und in einem Warmhaltekanal bei ca. 60–70° C zwischengelagert.
Brennen
Im über 100 m langen Tunnelofen werden die Ziegel rund einen Tag mit bis zu 1000° gebrannt. Im ersten Drittel wird aufgeheizt. Im Hauptfeuerbereich wird die Temperatur konstant gehalten und im letzten Drittel wieder abgekühlt. Die Abwärme wird im Trockner wiederverwendet. Unser Energiemanagement hat sich in den letzten 10 Jahren extrem verändert. Mittlerweile bleibt keine Abwärme im Werk ungenutzt.
In der Schaltwarte können wir mit unserem Ziegelverfolgungsprogramm genau beobachten welches Format sich wo im Trockner bzw. Ofen befindet und bei wieviel Grad der entsprechende Ofenwagen gerade gebrannt wird.
Füllen
Ungefähr ¼ der qualitativ hochwertigen Außenwandziegel werden jetzt noch mit Mineralwollflocken gefüllt. Diese sind rein mineralisch und werden aus geschmolzenem Stein erzeugt. Diese werden bei uns im Werk aufbereitet, dabei kommen keinerlei Zusatzstoffe wie Bindemittel oder Schadstoffe zum Einsatz.
Die Mineralwollflocken bestechen durch ihre herausragenden Eigenschaften in Wärmedämmung, Schall- und Brandschutz. Die eigens entwickelte Anlage garantiert eine gleichmäßig dichte, dauerhafte Befüllung der Hohlräume. Es ist uns wichtig einen 100 % natürlichen, mineralischen Baustoff zu erzeugen, der durch die Summe seiner guten Eigenschaften zum ersten EDER Vollwertziegel wird.
Verpackung
Die Entladeroboter stapeln die Ziegel auf Mehrwegpaletten, anschließend werden sie mit recyclingfähigen Kunststoffbändern umreift und in Folie verpackt. Die Kunststoffbänder und Folien werden getrennt voneinander zurückgenommen und dem Recycling zugeführt.
Die Folie schützt die Ziegel vor Beschädigungen, Witterungseinflüssen und sichert das Ziegelpaket beim Transport. Auf dem Lagerplatz werden die Paletten sortenweise gestapelt. Die Ziegel sind nun bereit für die Baustelle!
Rekultivierung
Die Natur liegt uns am Herzen - deshalb setzen wir nach dem Abbau des Rohstoffs für unsere Ziegel auf umfassende Maßnahmen zur Rekultivierung in Zusammenarbeit mit Umwelt- und Wasserschutz und geben der Natur wieder ihre stabile, natürliche Balance zurück. Es entstehen auf unseren Abbauflächen Biotope, Naturobstwiesen mit alten Sorten sowie Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Forschungsprojekt - Zukunft Ziegel
Die Bauakademie Salzburg diente Baupionieren als Forschungspark. Es wurde das Verhalten des Ziegels unter realen Witterungseinflüssen in eigens errichteten Simulationsräumen gemessen und im Rahmen einer Masterarbeit an der FH Wels ausgewertet.
Zwei Simulationsräume
Die Räume wurden aus 50 cm starken Planziegeln und bauteilaktivierten Bodenplatten und Decken errichtet. Sie sind mit 150 Sensoren ausgestattet, um die Änderungen des Raumklimas und die Temperatur im Ziegelmauerwerk unter realen Bedingungen zu erforschen. Daraus konnten auch Rückschlüsse auf Unterschiede zu Berechnungen im Energieausweis gezogen werden.
Ergebnis 1: Wärmeschutz mit Ziegeln
Obwohl keine Dämmung angebracht war, konnte in den Ziegelsimulationsräumen selbst bei besonders niedrigen Außentemperaturen ein behagliches Raumklima gemessen werden.
Die Masse der 50 cm Ziegelmauern speichert die Wärme und hielt die Temperatur im Innenraum weitestgehend konstant. Damit wurde der Beweis erbracht, dass Ziegelmauern ohne Zusatzdämmung thermisch hocheffizient sind und Temperaturschwankungen sehr gut ausgleichen.
Das Ergebnis der Computersimulation ist ein 18,6 % geringerer Heizwärmebedarf im Vergleich zur Berechnung im Energieausweis. Begründbar ist der niedrigere HWB durch die Wärmespeicherfähigkeit der Wand zum Außenklima hin. Diese Speicherfähigkeit wird in den üblichen Rechenverfahren nicht berücksichtigt.
Ergebnis 2: Sommertauglich mit Ziegeln
Durch die Masse der dicken Wände werden Temperaturspitzen an heißen Tagen ausgeglichen und auch in stark genutzten Räumen wird für ein behagliches Klima gesorgt. Ziegelgebäude ohne Zusatzdämmung zeigen nicht nur im Winter ihre Stärken, sie sind auch im Sommer behaglich und das ohne aufwendige Kühlung.
Wurden die Simulationsräume beschattet und gut gelüftet, blieb die Temperatur innen immer in einem angenehmen Bereich unter 25 Grad, sogar bei über 35 Grad Außentemperatur und längeren Hitzeperioden.
Die Dämm- und Speicherkraft der Bauteile reicht damit klar aus- ganz ohne Vollwärmeschutz und zusätzliche Klimaanlage.
Die Ziegelbauweise ohne Zusatzdämmung hat noch einen weiteren Vorteil: Algen- und Pilzwachstum kommt auf massiven Ziegelwänden kaum vor. Außenwände aus reinen Ziegeln sind tendenziell wärmer und es bildet sich weniger Feuchtigkeit. Die Tauwasserbildung ist um 70 % seltener als beim Vollwärmeschutz.
Fazit
Behagliches Wohnen ist mit einem reinen Ziegelmauerwerk ohne zusätzliche Dämmung ohne Abstriche möglich. Im Versuch erwies sich die Kombination mit der Bauteilaktivierung von Böden und Decken als vielversprechend für die Zukunft.
- Sowohl im Sommer als auch im Winter gelang es ein behagliches Raumklima sicherzustellen.
- Die Speicherkraft des Ziegels sorgte im Winter selbst dann für eine angenehme Raumtemperatur, wenn draußen tiefe Minusgrade herrschten.
- In der heißen Jahreszeit blieb die Raumtemperatur immer unter 25 Grad.
- Einen großen Beitrag für die Berechnung von Gebäuden kann der für das Projekt entwickelte Rechenkern leisten. Er arbeitet extrem genau und bildet die Realität nahezu identisch ab.
- Im Versuch funktionierte das Zusammenspiel der Bauteilaktivierung mit der Ziegelbauweise einwandfrei.